20.08.2013 21:08

Tag 18 - wilde Pferde und Kamelherden

 

wir sind im Zelt. Robert hat schon die Augen zugemacht. es ist aber noch hell, obwohl die Sonne schon untergegangen ist. und ich bin noch zu wach, um schon zu schlafen. schreibe daher noch ein paar Stichwörter zu heute. 

wir sind erst gegen 11.30 Uhr am Hotel losgefahren, nachdem Robert nochmal ausführlich nach dem Loch im Reifen gesucht und ich die Berichte auf die Webseite gestellt habe. 

es war klar, dass wir eine Werkstatt ansteuern mussten. aber erstmal aus der Stadt heraus. ich hatte keinen blassen Schimmer, wohin wir mussten, aber Robert fuhr total zielsicher voraus. hab mich echt gewundert, woher er weiß, wo es langgeht. fragte ihn dann bei nächster Gelegenheit, was ihn so sicher mache. er sagte, er habe auch keine Ahnung, fahre einfach mal nach Himmelsrichtung und nach ungefährem Gefühl. hat sich herausgestellt, dass das Gefühl ziemlich gut war. 

Wir tankten und ließen meinen Reifen reparieren. es war tatsächlich ein Loch drin, was sich aber erst so deutlich zeigte, als ordentlich Luft reingepumpt wurde. da machte es nur noch ziiiiisssscccchhhh! … 

aber alles wieder gut. es hat weniger als ne Minute gedauert, da hatten sie das Ding geflickt. super. eine Sorge weniger.

wir mussten dann noch ein paar km durch dichten Stadtverkehr, stop and go und Stau. Robert ist mal wieder rechts im Schotter an der Schlange vorbeigeschlichen. hatte ich ja gar keinen Bock drauf, bin aber brav gefolgt. 

dann einfach nur entlang der Landstraße. unser Freund von gestern hatte uns gesagt, dass es erstmal 200km schlechte Straße sei. wir hatten uns auf das Schlimmste gefasst gemacht. war aber gar nicht so dramatisch. vergleichbar zu gestern.

wir fuhren durch die Steppe. rechts und links nur flaches Grün-Braun-Land, vor und hinter uns eine kurvenlose Straße bis zum Horizont. und das über mehr als hundert km. 

wir haben wilde Pferde gesehen und Kamelherden, die so friedlich ihres Weges zogen.

an einer so genannten "Raststätte" haben wir gehalten, um nochmal Trinkwasser nachzukaufen. es waren verschiedene Verkaufsstationen, die auch alle was zu Essen anboten. wir haben an der Bude gehalten, die uns optisch noch am besten gefiel. und die Dame war auch sehr freundlich, obwohl wir uns nicht ausdrücken konnten. wir bekamen Milch, Wasser und sogar drei kühle Bier, von dem wir eins direkt tranken und uns zwei aufhoben für´s Zelten. 

nachdem das Zelt aufgebaut war, hat Robert noch einen kleinen Steppenspaziergang gemacht, um seinen Fuß zu trainieren. ich hab am PC mit Fotos und Filmen gespielt. 

wir haben noch den Sonnenuntergang abgewartet … und schlafen jetzt in der Hoffnung auf eine ruhige, windarme Nacht. 

 

glückliche Grüße aus Kasachstans nowhere land, 

Eure Friederike und Robert

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