Tag 20 - immergleiche Kulisse
„wir packen unsre Sachen und sind raus, mein Kind. F und R sind auf der Reise und ha´m Gegenwind!“
nach der etwas unruhigen Nacht am See haben wir uns nen Kaffee gemacht -- leider ohne Milch, denn die, die wir zwei Tage zuvor gekauft hatten, stellte sich als eine Art Kefir heraus, also wenig geeignet als Kaffeezusatz.
Nachdem alles fertig gepackt war, ging es wieder auf die Landstraße mit der altbekannten Kulisse.
im nächsten Kaff haben wir getankt und auch was gegessen. ging ja schon gegen Mittag und wir hatten durchaus etwas Hunger. ich hab das Fleisch weggelassen, was sich auch als ratsam herausstellte…
wir fuhren, aber hatten den Eindruck nicht wirklich vom Fleck zu kommen, und zwar weil wir gegen den Wind zu kämpfen hatten. alles ging langsamer und selbst Robert musste bei Steigungen zurückschalten, damit überhaupt noch was ging. der Spritverbrauch ging von 2,3 auf 3,2l auf 100km. immernoch wenig, könnte man denken. aber trotzdem ein ziemlicher Unterschied!
immer wieder wurden wir plötzlich einen Meter zur Seite versetzt - meistens nach links. aber irgendwie sammelten wir trotzdem ein paar km.
In Balqash beschlossen wir, dass es noch zu früh sei, um zu nächtigen, obwohl uns klar war, dass danach wohl kein Ort mehr mit Hotel kommen würde.
immerhin hatten wir den See dann hinter uns gelassen, sodass auch der Wind abnahm. man fragte sich trotzdem, ob Kasachstan nicht mal ein bisschen mehr Abwechslung zu bieten hätte. ab und an gab es mal ein bisschen Grün, dann kam mal ein Strommastenfeld, dann ein paar Pferde, dann mal eine Kurve (oh ha!) und dann wurde die Straße sogar mal rot -- Ihr wisst schon, so aschrot wie unser Sportplatz früher, bevor die intensiv rotere Gummibahn kam -- aber das war auch schon alles an Abwechslung. so richtig kreativ wurde Kasachstan nicht, um uns bei Laune zu halten.
hätte am liebsten unterm Fahren mal die Augen zugemacht, weil´s so öde war.
bevor wir in den Feldweg einbogen, kauften wir noch Verpflegung für den Abend. und wir fanden einen superschönen, ruhigen Platz. wieder genossen wir einen schönen Sonnenuntergang und Mondschein, bevor wir uns ins Zelt zurückzogen.
"Robert, ich glaub, die Luftmatratze lässt Luft" -- letztes Mal war es nur das Ventil, was nicht richtig zu war, diesmal kam das Geräusch aber woanders her. leider! im Laufe der Nacht wurde es immer weniger Luft und irgendwann hatten wir dann gar keine Federung mehr zwischen uns und dem Grasboden. tja….
Tag 21 am Morgen
etwas gerädert standen wir heute morgen dann auf. Robert schmierte die Ketten, spannte sie nach. … wir packen auf und fahren los! Richtung Karaganda!
lange wollen wir in diesem Land nicht mehr bleiben, versuchen, spätestens am 25. an der Grenze zu sein. drückt uns die Daumen!
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