22.08.2013 18:56

Tag 22 - die Kasachen sind ein nettes Volk!

 

heute sind wir von Astana nach Shchuchinsk gefahren. 

nachdem es n bisschen gedauert hat bis wir die richtige Straße aus Astana raus gefunden hatten, ging es zu unserer Überraschung auf die A1 Richtung Petropavlovsk. dort in der Nähe wollen wir über die Grenze nach Russland. wir bogen also ein auf diese Straße, nachdem wir uns versichert hatten, dass geradeaus nach Jekaterinenburg wahrscheinlich nicht richtig sei, da dies einen Grenzübergang weiter im Westen Kasachstans bedeutet hätte. 

die Autobahn war dreispurig. und es war kaum jemand da außer uns. wir hätten auch jeder eine eigene Spur nehmen können, so komfortabel viel Platz war dort! 

wir haben nur zwei kleine Pausen gemacht, fuhren aber auch nur 255km. 

 

die Landschaft war schön! viele Wiesen, Wälder und Felder. und auch einige schöne Seen mit Schilfgras. und die Luft: so frisch! man roch das frisch gemähte Gras, die Sträucher mit Kräuterduft, die Birkenwälder. 

Kasachstan hat echt sehr verschiedene Kulissen. ist ganz interessant, dass wir sowohl was vom Süden als auch Norden gesehen haben. den großen weiten Westen werden wir nicht befahren, macht aber auch nichts. für einen Eindruck war die Alamty-Astana-Verbindung schon ausreichend. 

 

und wir wollen an dieser Stelle echt nochmal betonen, dass wir beide einen sehr sehr positiven Eindruck von diesem Land haben. das Wichtigste: die Menschen sind sooooo freundlich! alle freuen sich über uns, grüßen uns mit Hupe oder mit Winken, lachen, erzählen, fragen interessiert. leider können wir ja nicht mit ihnen ins Gespräch kommen. in China war das einfach, aber hier nicht. man fühlt sich so hilflos, wenn man die Sprache nicht spricht. ärgere mich, dass ich nicht wenigstens ein bisschen Russisch kann. Hanna, wenn Du nur helfen könntest! wenigstens beim Lesen … 

die vorbeifahrenden Autofahrer grüßen fast alle, ob im Stadtverkehr, auf der Landstraße oder auf der Autobahn. dann die Leute in den Dörfern. die freuen sich so sehr, dass da mal was anderes vorbeikommt als sie schon kennen: zwei bepackte Motorräder aus China mit Ausländern im Sattel. vor allem die kleinen Jungen sind immer ganz ausm Häuschen. aber auch die alten Opas winken. … wir haben auch schon oft erlebt, dass Straßenarbeiter oder Leute, die die Grünflächen pflegen usw. für einen Moment ihre Arbeit einstellen, um uns zuzusehen und die Hand zu heben. selbst der Typ, der gerade hoch oben auf dem Strommasten saß, um eine weitere Verbindung zu knüpfen, winkte zu uns herüber. 

gestern gab es allerdings auch ein paar Situationen, wo es nicht ganz ungefährlich war, denn die jungen Männer neben uns im Auto haben plötzlich ihren bereits begonnen Überholvorgang angehalten, nur weil sie uns gesehen haben und uns gern noch ein paar Worte zurufen wollten, bevor es weiterging. einer streckte mir die Kasachstan-Flagge entgegen. wie soll ich die nehmen bei 90km/h, vor mir ein Laster, hinter mir ne Schlange anderer Autos, die vorbeiwollen. ne ne ne, die sollte er mal schön behalten! ... manche überholen auch deswegen nicht, weil sie erstmal ihre Kamera rausholen müssen, um uns zu fotografieren oder filmen. 

aber alles ist wirklich sehr sehr freundlich gemeint! 

… und hilfsbereit sind sie auch. nicht nur Oleg, der sowieso n Orden verdient hat. sondern auch alle anderen. heute zum Beispiel im Supermarkt: als wir ankamen, saß ein Opa vor der Tür und guckte interessiert, fragte dann, wohin wir wollten usw. -- das Übliche. ich ging rein, Robert blieb bei den Motorrädern. 

plötzlich war der alte Herr neben mir, folgte mir auf Schritt und Tritt, beriet mich beim Einkaufen, wies darauf hin, dass wir sicher noch Wasser bräuchten, trug sogar meine Korb und hielt die Tüten auf zum Einpacken an der Kasse. --- wer würde bei uns sowas machen?? keiner, oder? 

… 

wir sind heute faul. sind in unserer Bleibe angekommen und tun so recht gar nichts. ist aber auch mal sehr willkommen. wir werden sicher heute auch relativ früh ins Bett fallen. irgendwie macht es sich schon bemerkbar, wenn man jeden Tag fährt. da überkommt einen plötzlich die Müdigkeit. 

aber nachdem wir ja heute relativ relaxt unterwegs waren, werden wir morgen keinen ganzen Ruhetag einlegen, sondern doch noch nach Petropavlovsk fahren. dort wollen wir noch einmal übernachten in einem Hotel und dann übermorgen zur Grenze nach Russland fahren. 

vor Grenzen habe ich Respekt. da weiß man irgendwie nie, was kommen könnte. es kann alles gut gehen, es kann aber auch wegen ner Kleinigkeit nichts funktionieren. mal sehen … 

hoffentlich stimmen die Papiere, sollten sie eigentlich. Wir mussten ja eine spezielle Erklärung zu den Fahrzeugen machen, als wir nach Kasachstan eingereist sind. wichtig ist, die dann bei Ausreise wieder vorzuzeigen. 

und unser Visum für Russland gilt schon seit dem 20. August, also seit gestern, gültig bis zum 5. September. 

Vor Russland habe ich irgendwie am meisten Schiss, wahrscheinlich auch deshalb, weil mein aus Russland kommender Kollege bei Audi gesagt hat: "do you wanna hear my advice? -- just don`t go there". er meint, es sei zu gefährlich, da die Russen unberechenbare Autofahrer seien. aber wir hoffen einfach mal, dass sie nicht viel anders fahren als ihre Nachbarn im Süden. dann wird alles gut! ... 

 

viele Grüße, Eure Reisenden 

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