Tag 29 -- Kältetraining in Russland Teil 2

heute war es wiiiiiieder so kalt! jedenfalls bis in den frühen Nachmittag hinein. nachher wurde es besser, weil die Sonne sich dann doch endlich mal durchsetzte. aber vorher: oh man oh man! wir haben echt gefroren! und zwischendurch war es soweit, dass ich meine Zehenspitzen nicht mehr spürte. dass die Hände kalt sind, kenn ich ja schon, aber meine Füße waren bisher einigermaßen gut geschützt in den vor der Reise neu gekauften Schuhen, die echt gut sind! … 

heute morgen haben wir beim Frühstück noch die Harley-Fahrer getroffen, die im selben Motel eingecheckt hatten, nur viel später als wir. sie wollten ohne Ende Fotos machen, mit 4 verschiedenen Apparaten -- meiner war auch dabei. 

der eine Typ hatte eine Honda Goldwing 1800 Trike -- das Ding ist noch viel fetter als Deine, Sepp! aber ehrlich gesagt, fand ich sie furchtbar! gemütlich -- ja, vielleicht!, aber für mich geht die schon nicht mehr als Motorrad durch!  … 

außerdem parkte dort noch ne Honda Magna, ne Yamaha Dragstar und eine Honda Paneuropean -- falls es unter Euch jemanden gibt, der sich damit auskennt. ich tue das nicht, ganz im Gegensatz zu Robert. 

die Typen haben es aber nett gemeint und waren echt ok. sie haben sich total gefreut, uns zu treffen! sie fuhren in Jeans! wie sie das bloß ausgehalten haben?? aber was tut man nicht alles, um cool zu sein?? der eine Typ zog sich auch gleich noch ganz demonstrativ neben uns sein anderes T-Shirt an -- wohl n der Hoffnung, dass wir sein großartiges Tattoo sehen: über den ganzen starken Rücken Jesus mit Dornenkrone. oh man! … 

…

wir fuhren gegen 9.30 los. und wie gesagt: erstmal haben wir nur gefroren! ich sackte immer mehr zusammen auf  meinem Sitz, verkrampfte mich total in Rücken, Schultern und Armen. hab ich nachher daran gemerkt, dass die Muskeln wehtat!en aber die Nachmittagssonne löste alles wieder etwas.

wir haben fett gegessen gegen 14 Uhr. Robert sagte nachher, er fühle sich wie Obelix, der ein ganzes Wildschwein verspeist hat. zugegeben hab ich Robert mit dem Schweinespieß auch ziemlich allein sitzen lassen, aber er hat alles brav aufgegessen … 

wir fuhren vorbei an km-langen Sonnenblumenfeldern, kamen durch ein paar Dörfer, in denen ich niemals würde wohnen wollen … und dann irgendwann zu unserer Bleibe für heute. das Zimmer kostet hier weniger, ist dafür aber wesentlich schöner und sauberer als das letzte. und es gibt Wifi! ha! … 

morgen geht es nach Saratov -- und noch etwas darüber hinaus wahrscheinlich! wir werden also morgen die Wolga überqueren, an der wir heute schon entlang gefahren sind. und wir werden morgen auch die 9.000er-Grenze an Gesamt-km knacken. 

hört sich ja so an als seien wir schon fast zu Hause! ;-) --- nein, natürlich noch nicht! aber wir kommen näher und näher gen Heimat! wie schön! … 

viele gut gelaunte Grüße aus dem Sonnenuntergang, 

Eure Friederike und Robert