04.09.2013 21:01

Tag 36 - eine Stunde näher an Zuhause

 

 

 

wir sind schon wieder eine Stunde näher an Deutschland! vielleicht waren wir das gestern schon, haben es aber heute erst gemerkt -- gerade eben, als wir in Kremenchuk auf die Uhr in der Hotellobby guckten. bei uns ist es 20.50, in Deutschland 19.50. 

cool! haben wir uns schon ganz gut herangearbeitet, oder??!! ;-) 

 

wir sind heute erst um ca. 13.30 Uhr losgefahren an unserer interessanten "ehemals-Disco-Nachtclub-heute-Motorradfahrerbleibe-mit-Streichelzoo"-Unterkunft. wir trafen Andrej und Alexander noch, die gerade beim Frühstück saßen: beide hatten sie schon wieder einen Kurzen gekippt. unglaublich! 

wir hatten Glück, denn der Regen ließ nach, nur ab und zu gab es ein paar kleine Schauer, aber es blieb weitestgehend trocken, und ich holte sogar die Sonnenbrille hervor. Wir fuhren Richtung Poltava, dann nach Kremenchuk (für Papa, der uns ja offenbar nun auf dem Autoatlas verfolgt: die M3/E40, dann die M22/E577). nach Verlassen der E40, die weitergeht nach Kiew, wurde die Straße deutlich schlechter, war aber immernoch ok. 

wir fuhren durch nette kleine Orte, die uns wesentlich aufgeräumter schienen als Vergleichbares in Russland -- etwas gepflegter und freundlicher und gar nicht unbedingt mehr so, dass man denkt: oh, man! die armen Menschen, die hiiiiier wohnen! … 

es wirkte alles recht friedlich. man hat ja tausend Szenen im Kopf, wenn man am Abend so den Tag revue passieren lässt. z.B. habe ich heute eine Frau gesehen, die auf dem Fahrrad neben ihrer Kuh herfuhr. oder ein Mann, der seine Kuh an der Leine führte und grasen ließ. dann überall kleine Eimerchen mit Obst, Gemüse etc. am Straßenrand zum Verkauf. da sitzt nicht mal unbedingt immer jemand dahinter -- wahrscheinlich kommen die dann aus den Büschen, wenn wirklich mal jemand hält, um drei Äpfel, ein paar Eier oder ein Glas Honig zu kaufen. einmal jedoch saß heute eine Ziege hinter so`m Verkaufsstand, die so in Richtung Eimer blickte als seien es ihre. sehr nett, aber der Fotoapparat war verpackt… 

und wir haben eine Storch gesehen, der direkt an der Straße landete … und noch Vieles Vieles mehr … wie jeden Tag! 

 

Nach Poltava waren es etwas mehr als 100km. Die Stadt begrüßte uns mit riesengroßen Audi-Reklamen -- fällt mir natürlich auf, ist ja klar! -- A4, Q7 quattro und A1 Sportback. A1! - ewig keinen mehr gesehen! da wollen wir mal hoffen, dass die ukrainischen Lada-1300SL-Fahrer zu dem Entschluss kommen, dass bei genauerer Betrachtung ein A1 Sportback doch irgendwie n bisschen mehr hermacht…. und n Q7 quattro könnte doch eigentlich ne angemessene Alternative zum UAZ 452 Allradantrieb sein, oder??? … 

 

An Kremenchuk hatte ich relativ hohe Erwartungen, da die Stadt am See liegt und ich mir dachte, dass es bestimmt wunderschön dort ist. tjaaaa, aber der erste Eindruck bestätigte dies nicht wirklich. mag aber auch daran gelegen haben, dass es dann doch ziemlich schüttete und wir - mal wieder - kein Hotel fanden und das zwei Dinge sind, die die Laune nicht gerade heben. wir fuhren sogar über die Seebrücke und dachten uns: ja, bei Sonnenschein mag das ja ganz nett sein, aber so hatte ich noch nicht mal Lust, für ein Foto anzuhalten. 

Nach etwas Herumirren fanden wir endlich ein Hotel, in dem wir uns das Zimmer mit dem großen Bett für knapp 50EUR inklusive Parkaufsicht und Frühstück gönnten -- mit anderen Worten: wesentlich verhaltenere Preise als in Russland. 

und ich freu mich ja immer wieder, dass wir doch immer Glück haben mit Wifi. bisher kann ich mich echt nicht beschweren, denn irgendwie gibt es doch immer wieder Internet-Gelegenheit. das hätte ich so echt nicht erwartet! … 

 

Robert studiert gerade die Karte, die ausgebreitet auf dem Bett liegt, und schmiedet Routenpläne. 

 

Also alles gut bei uns, alles gemütlich, alles entspannt. 

 

viele Grüße, 

Friederike und Robert

 

P.S.: lade gleich noch ein paar Bilder hoch von unserem Dorf gestern. vermittelt einen kleinen Eindruck von offenbar typisch ukrainischen Dörfern. kleine, windige Holzhäuschen, vor jedem Haus ein Zaun, alles scheint etwas selbstgemacht, Manches schon etwas zerfallen … 

 

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